Das Reitturnier in Ziegenhain war vor allem eins: verdammt kalt! Aber wenigstens war es trocken und die längste Zeit schien sogar die Sonne. Das war Grundvoraussetzung, um überhaupt losfahren zu können.
Feli ahnte wohl nichts von dem Turnier. Ich hatte im Vorfeld noch nicht viel vorbereitet, da die Maus am Turniertag sonst fürchterlich nervös ist, bis sie auf dem Anhänger steht. Erst am Morgen ging es dann los mit einflechten, Ausrüstung putzen, packen. Bei der Kälte nicht gerade spaßige Aufgaben, aber eben nötig.
Pünktlich ging es schließlich in Richtung Ziegenhain. Meine Mutter und Isabell waren mit dabei. Isabell konnte leider nicht selbst an den Start gehen, da Laurenske sich ein paar Tage zuvor verletzt hatte. Das war letztendlich auch einer der Gründe, weshalb ich mich dazu entschied, nur eine Prüfung zu reiten: eine A**-Dressur.
Dressurprüfung Kl. A**
Feli war routiniert wie immer. Sie blendete den ganzen Wirbel um sich herum einfach aus und konzentrierte sich voll und ganz auf mich. Ich ritt sie erst einige Minuten außerhalb der Abreitehalle im Schritt ab. Dehnungshaltung. Da Feli bei Kälte Probleme mit Steifheit hat, ist es verdammt wichtig, dass ich sie sehr gründlich aufwärme. Auch am Turnier musste ich mir dafür Zeit nehmen und das ging prima auf. Ich bekam sie gut aufgewärmt und sie lief sehr locker. Etwas schneller als erwartet sogar, sodass wir sogar noch etwas auf unseren Start warten mussten.
Als wir schließlich in die Prüfung einritten, war Feli voll da. So als würde sie sich wirklich freuen, endlich wieder auf dem Turnier zu sein. Sie war kaum noch zu bremsen und ich hatte mit einem Mal alle Hände voll zu tun, ihren Eifer unter Kontrolle zu halten. Wir mussten an zweiter Stelle laufen. Das Pferd vor uns war flott unterwegs und Feli wollte gerne hinterher. Da sie in einem höheren Tempo aber leicht ihre Losgelassenheit verliert, musste ich sie auf Abstand halten.
Die Prüfung ging gut los. Die Trabtour lief flüssig, Feli zeigte einen tollen Mitteltrab, bei dem sie sich bloß etwas frei machte. Die Volte saß gut. Felis Ohren wackelten. Dann kam die Galopptour. Feli wollte los, doch ich fürchtete, dass der Galopp dadurch zu flach werden könnte und stand auf der Bremse. Sie blieb bei mir, verlor dadurch jedoch an Ausdruck. Beim einfachen Wechsel ging sie keinen guten Schritt, den Mittelgalopp ließ ich nicht raus. Dumm gelaufen. Dann ging es wieder in den Trab und wir konnten noch einmal unsere Stärke ausspielen. Zügel aus der Hand kauen lassen klappte gut, der Mittelschritt war auch in Ordnung, zwei ordentliche halbe Volten und eine ganze Parade am Punkt.
Ich war super glücklich und Feli wirkte sehr zufrieden mit sich. Durch die Galopptour verloren wir leider Punkte, sodass am Ende nur 5,8 übrig blieb. Das stört mich jedoch überhaupt nicht. Mein Ziel war es, eine lockere Runde hinzulegen. Und das haben wir geschafft.
Was nehmen wir mit aus Ziegenhain?
Übung macht den Meister! Wir haben zuletzt so viel umgestellt, dass Feli und ich erst wieder Routine bekommen müssen. Wir sind auf einem guten Weg. Die alte Losgelassenheit kommt zurück und das ist die Hauptsache. Jetzt müssen wir nur dran bleiben, dann kann die Saison wirklich gut werden.