In diesen Tagen ändert sich für die Pferde und mich einiges. Die Planung dafür läuft nun schon etwas länger und ich bin noch immer nicht ganz sicher, ob ich mich freuen oder doch traurig sein soll. Aber fangen wir einmal vorne an.
Der Reitstall, an dem wir stehen, ist eindeutig nicht für die Fohlenaufzucht ausgelegt. Zwar hatten die Besitzer selbst schon Fohlen und es war kein Problem, dass Nico dort auf die Welt kommen und seine ersten Monate verbringen konnten, doch mittlerweile sehen die Dinge etwas anders aus. Der Winter steht vor der Tür. Normalerweise werden die Weiden jetzt abgebaut und die Pferde gehen statt dessen auf den Paddock. Für unsere Reitpferde mag das in Ordnung sein, für Nico würde das jedoch verdammt hart werden. Er hat sowieso schon keinen Spielkameraden und braucht zudem sehr viel Bewegung für seine Entwicklung. Im Endeffekt würde er bei uns am Reitstall viel zu lange alleine in der Box stehen.
Glücklicherweise habe ich eine gute Freundin, die ebenfalls ein Fohlen aus diesem Jahr bei sich hat und zudem einen eigenen kleinen Stall mit Weiden besitzt. Ihr Fohlen ist jünger als Nico, was man ihm jedoch gar nicht anmerkt. Es ist naheliegend, die beiden zusammen zu halten. Für meinen kleinen ist das natürlich eine große Verbesserung und deshalb freue ich mich sehr, allerdings muss ich etwa eine halbe Stunde fahren, um zu ihm zu kommen. Das bedeutet für mich, ihn nicht mehr täglich besuchen zu können. Ich muss zugeben, dass ich etwas Angst habe, dass er die Bindung zu mir verlieren könnte.
Natürlich habe ich in Nicos Sinne entschieden und ihn in sein neues Zuhause gefahren. Die Mutter des anderen Fohlens habe ich „im Austausch“ mitgenommen, damit sie über den Winter etwas antrainiert wird. Dabei werde ich voraussichtlich viel helfen.
Der Umzug der beiden ist problemlos verlaufen und die Pferde stellen sich gut auf die neue Situation ein. Von Nico empfange ich gefühlt stündlich neues Foto- und Videomaterial und selbst behalte ich die Stute im Auge, die nun erst einmal mit einem prallen Euter zu kämpfen hat. Die fremde Umgebung scheint für sie jedoch kein Problem zu sein.
Es wird sicher noch ein paar Tage dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe, nicht mehr von Nico begrüßt zu werden, wenn ich in den Stall komme. Im Augenblick fehlt einfach etwas. Für den ersten Besuch bei ihm haben sich schon einige Leute angekündigt und am liebsten würde ich sofort ins Auto steigen und nach ihm sehen, obwohl ich weiß, dass es ihm mehr als gut geht. Wenigstens für Feli ist die neue Situation schon jetzt großartig. Sie hat endlich ihren Batschi zurück und muss nicht mehr zu anderen Zeiten nach draußen, damit sie Nico nicht begegnet.