Im Laufe der Turniersaison 2017 konnte man auf YouTube und Instagram verfolgen, wie Feli und ich einen neuen Tiefpunkt erreichten und uns schließlich Schritt für Schritt zurück kämpften. In Sachen Training und Ausrüstung legten wir beinahe einen kompletten Kurswechsel hin. Letztendlich haben wir wirklich sehr viel geändert. Dadurch lässt sich auch nicht klar sagen, was ausschlaggebend für die Besserungen war. Wahrscheinlich alles ein Stück weit.
Änderungen im Training
Den eigenen Reitstil umzustellen ist schwierig. Man muss Gewohnheiten ablegen, die eigenen Schwächen erkennen und die neuen Bewegungsabläufe konsequent einhalten. Um das zu schaffen, bekam ich Hilfe von einer neuen Trainierin. Sie unterstützt mich vor allem in Sachen Sitz. Irgendwie hat sie es geschafft, dadurch auch meine Hilfengebung zu verfeinern und weniger mit Kraft zu reiten, sondern mit Gefühl. Einige Langzeitprobleme lösen sich damit wie von selbst. Wir hatten immer ein Problem damit, linksherum zu reiten. Da hing mir Feli irgendwie auf der linken Hand und ich bekam sie einfach nicht an den äußeren Zügel. Ich dachte, meine äußere Hand wäre nicht stark genug. Aber in Wahrheit war ich wohl einfach zu stark mit der Inneren und zu ungenau mit dem inneren Bein. Ergibt irgendwie Sinn, man muss nur darauf kommen.
Änderungen in der Ausrüstung
Nein, dabei geht es ausnahmsweise nicht um den Sattel. Unserer passt nämlich gut. Feli ist nur sehr sensibel mit Trensen. Dazu habe ich schon einmal einen Beitrag geschrieben, den ihr [hier] findet. Nach langem Probieren sind wir bei „Perseus“ von Kieffer gelandet. Diese Trense benutzten wir schon früher. Warum ich nicht einfach dabei geblieben bin, kann ich echt nicht mehr sagen. Mittlerweile sind wir auch in Sachen Gebiss zurück bei einem alten Bekannten: ein Applemouth-Gebiss – mit Olivenkopf, damit Feli sich das Gebiss nicht durchs Maul zieht. Das macht sie nämlich gerne. Und siehe da! Feli läuft wieder zufriedener.
Änderungen in der Fütterung
Ich bin kein Fan von hunderten Futterergänzungsmitteln. Feli bekommt Heu und Hafer. Das füttern wir seit vielen Jahren und Feli hatte niemals Mangelerscheinungen oder ähnliches. Auf Anraten meiner neuen Trainerin füttere ich nun aber nach jedem Training „Animo“ von Marstall. Das soll den Muskelaufbau unterstützen, indem es den Eiweißbedarf deckt und das Eiweiß dadurch nicht aus den Muskeln gezogen wird. Klingt soweit erstmal logisch, hat aber auch den positiven Nebeneffekt, dass Feli verstanden hat, dass sie das Futter immer nach dem Training bekommt. Sie verknüpft das also irgendwie positiv. Tatsächlich habe ich beobachtet, dass Feli motivierter ist, seit ich ihr „Animo“ füttere.
Alles in allem hat Feli sich deutlich verändert, seit wir diesen Kurswechsel vollzogen haben. Sie ist motivierter, leistungsbereiter und wirkt insgesamt zufriedener. Das macht mich natürlich sehr froh und ich kann nur hoffen, dass wir damit endgültig über den Berg sind.
Ein Kommentar
Tolle Einstellung! Es ist immer leicht dem Pferd die Schuld zu geben, wenn es nicht so läuft, aber du hast es genau richtig gemacht und alles kontrolliert und verändert von der Ausrüstung bis zum Futter, damit es optimal zu deinem Pferd passt. Auch super, dass du an dir selbst und deinen Sitz arbeitest. Da es ja schon erste Erfolge zeigt, bist du wohl auf dem richtigen Weg. Ich wünsche dir viel Erfolg für die Zukunft. Weiter so!