Nach Wochen des Bangens hatte ich vor mittlerweile 5 Wochen traurige Gewissheit: Felis Lahmheit wurde durch einen Fesselträgerschaden und Spat verursacht. Diese Diagnose bedeutete das sofortige Sport-Aus für uns und noch immer ist ungewiss, ob Feli überhaupt noch einmal reitbar wird. Aber fangen wir einmal vorne an.
Unsere Tierärztin wusste nicht mehr weiter und verwieß uns zu einem anderen Tierarzt. Einem Orthopäden. Dieser sollte die Ursache für Felis Lahmheit endlich herausfinden. Und alles kam anders als erwartet. Wir hatten die Ursache im Bereich überhalb des Knies gesucht. Tatsächlich fanden wir sie jedoch zwischen Fessel und Sprunggelenk.
Zuerst entdeckte der Tierarzt den Spat im Sprunggelenk, suchte weiter und nach Abspritzen, Rönten und Ultraschall wurde klar, dass ihr Fesselträger vernarbt ist. Vermutlich durch eine Verletzung, die länger in Vergangenheit liegt. Möglicherweise schon vor „meiner“ Zeit. Feli trägt diesea Handycap also vermutlich schon sehr lange mit sich herum, Letztendlich lassen sich womöglich auch einige unserer reiterlichen Probleme darauf zurückführen.
Diese Diagnose zog mir natürlich den Boden unter den Füßen weg. Ich konnte einfach nicht glauben, dass wir nie wieder gemeinsam auf Turniere fahren würden. Wir beiden haben das immer geliebt, hatten so viel Spaß auf den Turnierplätzen dieser Gegend. Und möglicherweise werde ich Feli nie wieder reiten können. Bei einem 16-jährigen Pferd rechnet man absolut noch nicht mit einem solchen Schicksal.
Wir gehen Schritt
Natürlich begannen wir sofort mit der Behandlung. Beides – Spat und Fesselträgerschaden – können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Sie werden bleiben. Wir können jedoch versuchen, Feli die Schmerzen zu nehmen. Und ich werde alles dafür tun.
Sie hat eine Stoßwellentherapie bekommen und ein sehr langanhaltendes Schmerzmittel. Beides zweimal im Abstand von zwei Wochen. Und jetzt gehen wir Schritt. Feli geht viel auf die Weide und wir unternehmen Spaziergänge auf hartem Boden. Gar nicht so unproblematisch, da Feli aktuell keine Eisen trägt und leider sehr fühlig ist. Der Schmied ist schon bestellt, um es Feli leichter zu machen.
Wie kämpfen weiter. ♥
Was die Zukunft bringt…
Das weiß ich leider noch nicht sicher. Ich kann nur hoffen, dass Feli komplett schmerzfrei wird und eine Menge Lebensqualität für meinen Schatz übrig bleibt. Mir ist mittlerweile egal, ob ich noch einmal in den Sattel steigen kann. Es zählt einzig und alleine, dass es Feli gut geht.
Wir haben außerdem das Okay vom Tierarzt, noch einen Versuch zu wagen, Feli tragend zu bekommen. Sie ist als Mutter total aufgegangen und adoptiert mittlerweile jedes andere Pferd. Egal ob jung oder alt. Sie gefällt sich in der Mutterrolle unheimlich gut. Deshalb möchte ich ihr gerne den Gefallen tun, noch einmal Mama zu sein. Wenn alles gut geht, soll sie 2020 ihr zweites Fohlen bekommen. Ich würde mich so für Feli freuen, wenn das klappt.
Sie hat es sich mehr als verdient, einfach glücklich zu sein. ♥
Info: Dieser Beitrag über Felis Fesselträgerschaden entstand bereits im Mai 2018. Seitdem ist viel passiert. Wie es mit Feli weiterging, ist im Beitrag „Plötzlich Renter“ nachzulesen.